Die Leber - ein kleines Wunderwerk

Illustration mit Informationen zur Leber

Ganz schön viel zu tun:
Die Aufgaben der Leber

Die Leber (lat. Hepar, daher auch Hepatologie....die Lehre von den Lebererkrankungen) wiegt durchschnittlich 1500 Gramm und ist unser wichtigstes Stoffwechselorgan. Im rechten Oberbauch unter dem Rippenbogen gelegen grenzt sie an das Zwerchfell. In der Leber starten gleichzeitig ungefähr 500 verschiedene Stoffwechselwege, um Angeliefertes um- oder abzubauen, zu speichern und andere Stoffe aus kleinsten Einheiten neu zu bilden. In den Leberzellen werden Eiweiße wie Blutplasmaproteine und Gerinnungsfaktoren, aber auch Gallensäuren und Cholesterin hergestellt. Vitamine und Glykogen, die Speicherform von Kohlenhydraten, werden in der Leber ebenso wie Eisen auf Vorrat deponiert.

Andere Stoffe wie Cholesterin oder Gallensäuren, aber auch Medikamente und Gifte (Alkohol, Umweltgifte oder Schwermetalle) werden verstoffwechselt und ausgeschieden: Neben den Nieren ist die Leber das wichtigste Ausscheidungsorgan des Körpers. Auch an der Immunabwehr ist sie beteiligt und beseitigt Bakterien oder zerlegten Zellmüll. Die aus Gallensäuren und Abbauprodukten produzierte Gallenflüssigkeit (umgangssprachlich „Galle“ genannt) wird in der Gallenblase gespeichert und über den Darm abtransportiert.

Wer so viele Aufgaben hat, ist lebenswichtig - und dabei ist die Leber beeindruckend „robust“: Erst wenn mehr als 90% der Leberzellen zerstört sind, kann nur noch eine Lebertransplantation helfen.

Lebergesund bleiben

Einer kreativen Autokorrektur ist es zu verdanken, dass aus "gesundem Lebensstil" der "Leberstil" wurde: so zu leben, dass es auch der Leber gut tut. Was gehört zu einem lebergesunden Lebensstil? Eine gesunde und ausgewogene Ernährung hilft, einer (nicht alkoholischen) Fettleber vorzubeugen. Mit zunehmendem Alter und abnehmendem Kalorienbedarf sollte man nicht nur aufpassen, was, sondern auch, wie viel man von einem Lebensmittel zu sich nimmt. Denn zu viele Kalorien hat man nicht nur auf den Hüften, sondern auch in der Leber. Das macht sie im wahrsten Sinne des Wortes fett: sie wird zur Fettleber. Gesunde Ernährung und Bewegung sind übrigens ein Dreamteam, wenn es darum geht, etwas für die Leber zu tun.

Dass die Leber mit ihren Aufgaben wächst, würde sie angesichts des tagtäglichen Aufgabenpensums wohl mit einem mehr als müden Lächeln quittieren. Machen wir es ihr also etwas leichter - dazu gehört auch:

  • Keine Tabletten einnehmen, die nicht wirklich nötig oder ärztlich verordnet sind - das fängt übrigens bei der regelmäßigen Einnahme von Kopfschmerztabletten an.
  • Wie wär‘s mit bewusstem Alkoholgenuss?

Was unter "bewusst" zu verstehen ist, erläutern die kostenlosen Infomaterialien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Thema "Alkohol" für Jugendliche und Erwachsene, Frauen und Männer.
Hier geht‘s zur kostenlosen Lektüre

Und nicht zuletzt: Schutz vor Leberviren ist wichtig. Vor Hepatitis A und B schützt eine Impfung.
Mehr dazu lesen Sie hier

Wie geht der Lebercheck?

Beim Lebercheck schaut man zunächst, ob Risikofaktoren für eine Lebererkrankung vorliegen. Die Deutsche Leberstiftung, einer der Fachpartner der Kampagne, hat hierzu einen Selbsttest entwickelt.

Hier gibt es einen Fragebogen, der 25 Fragen enthält. Je nach Punktzahl erhält man eine erste Abschätzung, ob Risikofaktoren für eine Lebererkrankung bestehen. Der Test wurde von medizinischen Experten entwickelt, ist leicht verständlich, kostenlos und gut für einen ersten Risikocheck geeignet.

Auch der Hausarzt, ein Facharzt für Magen- und Darmerkrankungen (Gastroenterologe) oder ein Betriebsarzt kann helfen, im Gespräch mögliche Risikofaktoren für eine Lebererkrankung zu identifizieren. Bestehen Risikofaktoren, sollten in einer nachfolgenden Blutuntersuchung die Leberwerte - zunächst vor allem der so genannte GPT-Wert - bestimmt werden. Daraus können sich Anhaltspunkte geben, ob tatsächlich eine Lebererkrankung vorliegt. Bei Symptomen oder dem medizinisch begründeten Verdacht auf eine Lebererkrankung werden die Kosten für diese Untersuchung und weitere Diagnostik in der Regel von den Krankenkassen übernommen.

Checken lassen – so einfach geht‘s!

Zum Lebercheck kann auch eine Blutuntersuchung gehören: Ein kleines Röhrchen reicht aus, um die Leberwerte zu bestimmen. Ist die Leber krank, macht sie vor allem durch eine Erhöhung der Leber- werte (Transaminasen) messbar auf sich aufmerksam. Je nach Schweregrad der Entzündung treten im Blut bestimmte Lebermarker in erhöhter Konzentration auf. Die Wichtigsten sind abgekürzt: GOT, GPT, GGT, AP und Bilirubin. Dabei ist vor allem die so genannte GPT („Glutamat-Oxalacetat-Transami- nase“) ein Maß für die Schädigung der Leberzellen. Und genau dieser Wert sollte beim Lebercheck bestimmt werden.

Ein kleiner Pieks, ein bisschen Blut für eine wichtige Information!

Sie möchten mehr wissen? Unser Fachpartner Deutsche Leberstiftung hat Wichtiges zu „Leber und Leberwerten“ in einem Faltblatt zusammengestellt.
Die PDF dazu finden Sie hier

An welchen Arzt wende ich mich?

Bei Fragen zu Lebergesundheit und für eine erste Untersuchung, z.B. die Leberwertbestimmung im Blut, ist der Hausarzt ein möglicher Ansprechpartner. Fachärzte für Magen- und Darmerkrankungen (Gastroenterologen) helfen ebenfalls weiter: Meist im zweiten Schritt, wenn es darum geht, erste Untersuchungsergebnisse genauer abklären zu lassen oder weitere Untersuchungen durchzuführen.

Bei „Leber heißt Leben“ sind auch Betriebsärzte eingebunden: Unternehmen, die sich an der Kampagne beteiligen, können über den betriebsärztlichen Dienst den Lebercheck anbieten.
Mehr Infos gibt es hier.

Mein Ergebnis - und dann?

Alles in Ordnung? Ihrer Leber geht es gut? Glückwunsch! Damit das so bleibt, können Sie eine ganze Menge tun! Schauen Sie bei "Lebergesund bleiben" nach - dort gibt es Tipps!

Sie haben einen oder mehrere erhöhte Leberwerte? Dann haben Sie sicherlich die Empfehlung bekommen, dass nach der Ursache gesucht werden sollte. Wichtig: Das bedeutet nicht, dass Sie leberkrank sind, aber erhöhte Leberwerte können einen ersten Hinweis auf eine Lebererkrankung geben, die häufig nicht zu spüren ist. Zu den Ursachen für eine Lebererkrankung zählen Hepatitisviren - z.B. Hepatitis B oder C, Alkoholmißbrauch, Belastung durch Medikamente oder die Folgen einer Fettleber. Bei rechtzeitiger Diagnose sind die meisten Lebererkrankungen in einem frühen Stadium gut zu behandeln und können je nach Erkrankung sogar vollständig ausheilen.

Sie möchten mehr wissen? Unser Fachpartner „Deutsche Leberhilfe e.V.“ hat die Broschüre „Erhöhte Leberwerte - was nun?“ mit vielen wichtigen Infomationen herausgegeben.
Die Broschüre können Sie unter hier kostenlos downloaden.

Wenn Sie erste Infos zu Fettleber oder Hepatitis B und C suchen: werfen Sie einen Blick Sie in unseren Bereich Häufige Fragen